Budo-Club Ismaning Abteilung:JUDO

Was ist Judo

Die Entstehung von Judo

Judo ist kein gewönlicher Kampfsport. Es wurde von Professor Jigoro Kano aus dem Jiu-Jitsu entwickelt (siehe Geschichte des Judo). Kano kritisierte, daß bei den damals bekannten Kampfsportarten das Ziel des Kampfes die Kampfunfä;higkeit bzw. der Tod des Gegners wäre. Deshalb hat Kano alle gefährlichen Tritte und Griffe weggelassen und einen turnierfähigen Freizeit-Kampfsport entwickelt, den er den "sanften Weg" (Judo) nannte. Sein Ziel war die allseitige körperliche und geistige Bildung, bei dem die zwei folgenden Prinzipien im Mittelpunkt stehen.

Technisches Prinzip

Mit minimalem eigenem Krafteinsatz wird versucht die größtmögliche Wirkung zu erzielen. Durch besten Einsatz von Körper und Geist werden die Aktionen des Gegners zur Ausführung der eigenen Techniken ausgenutzt. Die Bewegung des Gegners wird dabei mittels Wurf- und Grifftechniken geschickt weitergeführt. Sein Zug wird mit Druck, sein Druck wird mit Zug beantwortet und bringt ihn so aus dem Gleichgewicht. Auch ein erheblich größerer und stärkerer Gegner kann so problemlos geworfen werden.

Moralisches und ethisches Prinzip

Ziel des Judos ist es nicht, den Gegner zu verletzen, sondern mit ihm gemeinsam zu üben und zu kämpfen. Gegenseitige Hilfe ist wichtig für den wechselseitigen Fortschritt und das beiderseitige Wohlergehen. Wird ein Gegner zu Boden geworfen, übernimmt der Werfende die Verantwortung dafür, daß er "sauber" auf dem Boden landet. In der Ausfü,;hrung unterscheidet man im Judo zwischen den drei Bereichen Kata (Technikstudium), Randori (Ü;bungskampf) und Shiai (Wettkampf). Wä;hrend das Randori dazu dient, das im Technikstudium erlernte anzuwenden, kann der Judoka im Turnier zeigen, ob er in der Lage ist, sich auch gegen fremde Gegner durchzusetzen. Die Inhalte des Judo sind eine Vielzahl von Wurftechniken, die in Fuß-, Bein-, Hüft-, Hand-, Schulter- und Selbstfalltechniken ihre Anwendung finden. Bevor jedoch ein Judoka das Werfen lernt, muss er erst das richtige Fallen lernen. Das Beherrschen der Fallschule kann auch in anderen Lebenssituationen (z.B. Sturz vom Rad oder Pferd) nützlich sein. Im Bodenkampf gibt es ebenfalls unzählig viele Techniken, die in Haltegriffe, Würgegriffe und Armhebeltechniken eingeteilt sind. Auch bei den Bodentechniken sind auf Turnieren alle gefährlichen Griffe verboten. Im Rahmen der Selbstverteidigung wird auch im Judo das gesamte Spektrum des Jiu-Jitsu (Kampfkunst der Samurai) mit allen Schlägen, Tritten und Griffen und deren Abwehr unterrichtet. Zudem ist Judo auch noch ein sehr geselliger Sport. Man arbeitet stets mit einem Partner zusammen, mit dem man sich fortwährend verständigen und einigen muss. Kommunikation in jeder Form ist eine zwingend notwendige Komponente des Judos. Judo hat eine positive erzieherische Wirkung auf Kinder. Sie können ihren Rauf- und Spieldrang voll ausleben, ohne dass der Partner zu Schaden kommt. Als erstes lernen sie auf den Partner Rücksicht zu nehmen und für ihn Verantwortung zu übernehmen. Der Wechsel zwischen ruhigem Zuhören, konzentriertem üben, angestrengtem Kämpfen und lautem, tobendem Spielen wirkt sich gerade auf unruhige Kinder positiv aus. Zudem wird auch noch die Kreativität gefördert, weil man immer neue Wege finden muss, seinen Gegner zu überlisten, um im Wettkampf als Sieger hervorzugehen. Judo ist als Ganzkörpersportart für alle Altersgruppen als Fitness- und Breitensport geeignet. Es werden alle Muskeln am ganzen Körper beansprucht und trainiert und es gibt keine Abnutzungserscheinungen durch einseitige Beanspruchung bestimmter Muskelpartien, wie in manch anderen Sportarten üblich. Die Vielfalt des Trainings bietet nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene jeder Altersklasse eine Chance zum persönlichen Erfolg. Im Breitensport-Judo steht nicht der Wettkampferfolg im Vordergrund, sondern die täglichen kleinen individuellen Fortschritte beim Erlernen und Anwenden der Techniken im Training und im Randori. Wie gut die Judoka die Techniken beherrschen, können sie im Rahmen einer Gürtelprüfung vorführen.